Eine aktuelle veröffentlichte Studie des wissenschaftlichen Instituts der AOK (WidO) bringt es auf den Punkt: Immer mehr Menschen ist es wichtig, dass das Betriebsklima am Arbeitsplatz gut ist. Doch etwa nur zwei Drittel der Befragten fühlen sich am Arbeitsplatz tatsächlich wohl. Die Zahl der Fehltage infolge von psychischen Erkrankungen hat sich in den letzten zehn Jahren um fast 70 % erhöht.
Der Wunsch vieler Arbeitnehmer nach mehr kollegialer Zusammenarbeit und Loyalität des Unternehmens sowie nach guten, gesunden Arbeitsbedingungen und sinnvollen Tätigkeiten scheint bei vielen Menschen nicht erfüllt. Dabei sind diese wünschenswerten Bedingungen offenbar sehr viel wichtiger als ein höheres Einkommen.
Denn wer dauerhaft einem ungünstigen Betriebsklima und belastenden Arbeitsbedingungen ausgesetzt ist, fehlt scheinbar doppelt so oft und ist häufiger krank als Menschen, die mit ihrer Situation am Arbeitsplatz zufrieden sind.
Insbesondere psychische Belastungen durch fehlendes Vertrauen und schlechte Zusammenarbeit nagen dauerhaft an der Gesundheit und führen zu mehr Krankheitstagen. Wie der diesjährige Fehlzeitenreport der AOK, für den 2.030 Menschen im Alter zwischen 16 und 65 Jahren befragt wurden, erkennen lässt, fallen Arbeitnehmer immer häufiger aus, weil sie psychisch erkrankt sind.
Ängste, Depressionen und andere Erkrankungen der Psyche führten 2017 dazu, dass die Betroffenen doppelt so lange ausfielen als solche Arbeitnehmer, deren Psyche nicht dauerhaft überlastet war. Im Durchschnitt fällt ein Arbeitnehmer offenbar etwa 12 Tage pro Jahr durch Krankheit aus, zufriedene Arbeitnehmer nur 9,4 Tage.
Bei den unzufriedenen Kollegen liegt die Ausfallquote bei 19,6 Tagen. Wenn sich aus einer dauerhaft manifestierten Unzufriedenheit eine psychische Erkrankung ausbildet, dann kommen die Betroffenen sogar auf etwa 26 Fehltage. Der hohen Anzahl an Fehltagen aufgrund psychischer Leiden sollte unbedingt entgegengewirkt werden, um die seelische Gesundheit zu erhalten und somit belastungsbedingten psychischen Erkrankungen vorzubeugen, vor allem auch vor dem Hintergrund eines gesunden langen Lebens.
Sinnerleben im Beruf hat hohen Einfluss auf die Gesundheit
Pressemitteilung 9/2018
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