Herz-Kreislauferkrankungen stellen eine häufige Todesursache dar. Auf der Suche nach möglichen krankmachenden Ursachen, die immer mehr Menschen auf das Herz schlagen, wird neben der Luftverschmutzung zunehmend eine dauerhafte Lärmbelastung diskutiert.
Über ein Drittel der Menschen in Europa sind permanent unangenehmen Geräuschepegeln durch Verkehr auf den Straßen, auf Schienen und in der Luft ausgesetzt. Dieser Lärm führt bei zunehmend vielen Menschen zu dauerhaftem chronischen Stress, der nicht ohne Folge für die Gesundheit bleibt.
Zu diesem Ergebnis kommen aktuelle Studien, in denen spezielle Zahlen zur Lärmverschmutzung genannt werden konnten. Bereits ab einem Verkehrsgeräuschpegel von 50 dB erhöht sich pro weiterer Lärmpegel-Erhöhung um 10dB das Risiko für Schlaganfall um 14 %, für Vorhofflimmern und Herzinsuffizienz um bis zu 7 % und für Herz-Kreislauferkrankungen um 6 %. In ähnlichem Maße steigerte sich auch das Risiko für Bluthochdruck.
Zurückzuführen seien diese alarmierenden Daten wohl auch darauf, dass Betroffene aufgrund einer Beeinträchtigung ihres Hormonspiegels und infolge der entsprechend chronischen Stressbelastung schlechter und weniger schlafen. Dieses wiederum habe zur Folge, dass das Aktivitätsniveau vieler Menschen sinkt und die Betroffenen auf Dauer einen ungesünderen Lebensstil entwickeln.
Dieser wiederum bleibt nicht ohne negative Folgen auf die Gesundheit. Entsprechenden umweltbedingten Noxen sollte daher mehr Beachtung geschenkt werden, wenn es darum geht, gesund zu altern.
Münze,l T. et al.
Environmental noise and the cardiovascular system
J Am Col Cardiol 2/2018; 71(6): 688-97.
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