Wer ein paar überflüssige Pfunde verlieren möchte, dem ist bekanntlich angeraten, regelmäßig Sport zu treiben. Dieses führt nicht nur dazu, dass überflüssige Kalorien verbrannt werden, sondern auch das Hungergefühl reduziert wird. Ob mittelmäßiger und auch intensiverer Ausdauersport auch bei bereits Trainierten den Appetit zügelt, untersuchten japanische Wissenschaftler. Denn bisher ist man von diesem Nebeneffekt eher bei untrainierten, ggf. übergewichtigen Personen ausgegangen.
Im Rahmen der Studie nahmen durchtrainierte Männer im Alter von 20 Jahren täglich an einem morgendlichen 20 km-Dauerlauf auf nüchternem Magen teil. Zwischenzeitlich ließen sie den Lauf ausfallen und ruhten sich entsprechend aus. Währende der Trainings- beziehungsweise gleich langen Ruhezeit nahmen die Teilnehmer 400 ml Wasser zu sich.
Mit Hilfe von Blutproben und weiteren Messungen wurden vor sowie unmittelbar nach dem Training bzw. der Ruhephase Kenndaten bezüglich des Stoffwechsels und des Hormonstatus ermittelt. Der Belastungspuls lag bei allen laufenden Teilnehmern etwa gleich hoch bei durchschnittlich 78 % der maximalen Herzfrequenz.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Werte des Hormons, das den Appetit mitbestimmt, nach dem Lauf deutlich reduziert waren. Im Vergleich zu den nicht körperlich aktiven Teilnehmern lag er um etwa 14 % niedriger. Bei den Hormonwerten, die das Sättigungsgefühl bestimmen, gab es hingegen keine Änderungen.
Auch entsprechende Befragungen kamen zu dem gleichen Ergebnis, dass die Sportler ein geringeres Hunger- beziehungsweise Appetitgefühl hatten als die ausgeruhten Teilnehmer. Während eines angebotenen Frühstücks nahm die morgendliche Jogginggruppe durchschnittlich 13 % weniger Kalorien zu sich als die Nicht-Jogger.
Kojima, C. et al.
The effect of a 20 km run on appetite regulation
Nutrients 10/2016; 8(11): 672.
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